Wie üblich wurden die Pfälzischen Schulschachmeisterschaften an zwei Tagen ausgeführt: Am Dienstag, dem 3. Februar, in Wörth (WK III, WK II und WK Mädchen), sowie am Freitag, dem 6. Februar, in Ludwigshafen-Ruchheim (WK IV und WK G). Es war eigentlich geplant, das Turnier für die Orientierungsstufe und die Grundschulen in der Mensa unserer Schule auszutragen, aber aufgrund des Wasserschadens war kurzfristig die Mensa als Austragungsort nicht nutzbar und so standen wir zwei Wochen vor Turnierbeginn ohne ein Dach über dem Kopf da. Freundlicherweise ist die Grundschule Ruchheim ganz spontan eingesprungen.
Am Dienstag fuhren wir dann mit den 6 Mannschaften der höheren Spielklassen mit dem Bus pünktlich nach Wörth los. Schon hier zeigte sich im Vorfeld, wie auch dann am Freitag bei den jüngeren Spielern, dass die Zusammensetzung der Mannschaften bis morgens am Spieltag öfters geändert werden musste, da der Krankheitsvirus an der Schule grassierte und laufend Schüler ausfielen und ersetzt werden mussten. So wurden auch unsere ursprünglich stark aufgestellten zweiten Mannschaften immer mehr ausgedünnt, die guten Spieler waren ja gleichzeitig die Reservespieler für die jeweils erste Mannschaft, so dass ihre Platzierung dann weiter nach hinten rückte. So ließ es sich auch nicht mehr verhindern, dass unsere 4. WK IV - Mannschaft am Spieltag nur mit 3 statt 4 Spielern „bestückt“ war, was bedeutet, dass das letzte Brett immer als verloren gewertet wird.
Trotz allen Widrigkeiten im Vorfeld konnte unsere Schule im Gesamtergebnis aber hervorragend punkten:
In allen vertretenen Wettkampfklassen belegte unsere jeweils erste Mannschaft den 1. oder 2. Platz. Der Platz in einer neuen Vitrine für die vielen Pokale wird bestimmt eng werden. Somit erreichten wir in jeder belegten Spielklasse die Qualifikation für die Rheinland-Pfälzischen Schulschach-Meisterschaften, die am 14. März in Wörth ausgetragen werden.
Zu den einzelnen Ergebnissen:
In der WK II (Jahrgang 1998 und jünger) wurden wir Pfalzmeister. Es spielten Philipp Saive (11), Felix Wacker (9), Nikita Blagov (11) und Ahmed Yildirim (9) sechs Runden Schweizer System mit einer Bedenkzeit von 30 Minuten. Fünf der sechs Runden gingen als Sieg an dieses Team, lediglich gegen das Eduard-Spranger-Gymnasium Landau spielten sie remis, gaben also einen Mannschaftspunkt ab.
In der WK M (Jahrgang 2004 und älter) gelang es unserem starken Mädchenteam, bestehend aus Anna-Lena Wörpel (9), Svenja Brehm (9), Lina Krull (8) und Marie Krull (8), sich auf den 2. Tabellenplatz (von insgesamt 7 Mädchen-Teams) vorzuspielen. Die Extra-Trainingseinheit (Mädchenschachtag) Anfang Januar zahlte sich aus. Sie spielten ein Rundenturnier mit jeweils 20 Minuten Bedenkzeit. Nur gegen das starke Team vom Hugo-Ball-Gymnasium aus Pirmasens, die aber alle starke Vereinsspielerinnen sind, mussten sie eine 0:4 Niederlage hinnehmen, gegen die weiteren Teams siegten sie, nur eines ging remis aus.
Auch der WK III-Mannschaft (Jahrgang 2000 und jünger) bestehend aus Fabian Klein (7), Jonas Dalchow (7), Andreas Wacker (8) und René Handke (7) gelang es ebenfalls, sich auf den 2. Tabellenplatz vorzuspielen. In dieser Mannschaft waren die Jungs taktisch gesetzt. Da auf dem Pfalzturnier (im Gegensatz zum Landesentscheid) keine DWZ-Bindung besteht, wurde unser Spielstärkster nicht an Brett eins gesetzt. Die Rechnung ging auf: Die starken Vereinsspieler Jonas und Andreas sicherten das Remis und Fabian und René trugen mindestens einen Punkt zum Mannschaftssieg bei. Nur gegen den Favoriten (Heinrich-Heine-Gymnasium Kaiserslautern) mussten wir die erwartete Niederlage einstecken, die aber auch in einer anderen Brettfolge sicher gewesen wäre. So konnte nach 7 Runden Schweizer System mit jeweils 20 Minuten Bedenkzeit ein verdienter zweiter Platz mit 11:3 Mannschaftspunkten herausgespielt werden.
In der WK IV (Jahrgang 2002 und jünger) trat sozusagen David gegen Goliath an: Luca Petzold (6), Markus Franke (6), Simon Stumpf (6) und Bjarne Aichert (5) bildeten die einzige Mannschaft im oberen Tabellendrittel, die komplett ohne Vereinsspieler antrat. Hinzu kam, dass sie auch noch gegen die meisten starken Mannschaften spielten und dann auch die höchste Buchholzwertung hatten. Und trotzdem schafften sie es mit 10:4 Mannschaftspunkten und einem Brettpunkt mehr als das Heinrich-Heine-Gymnasium Kaiserslautern auf den 2. Tabellenplatz zu gelangen. Gerade in der WK IV lassen sich die gegnerischen Mannschaften im Vorfeld kaum abschätzen, da ja immer wieder neue Schüler auf die Schulen wechseln. So war der absolut verdiente Sieger, das Europa-Gymnasium Wörth, die letzten Jahre nicht in den unteren Spielklassen vertreten und erschien dieses Jahr gleich mit zwei starken Mannschaften.
Aber nicht nur das Siegen war wichtig auf diesem großen Turnier. Für sehr viele Spielerinnen und Spieler war es das erste Mal überhaupt, an einem Turnier teilzunehmen. Dieses Jahr konnten viele Kinder der 5. Klasse mitmachen; keiner, der alle Spiele spielte, ging punktlos nach Hause, auch wenn sich seine Mannschaft eher am hinteren Tabellenrand platzierte. Aber nächstes Jahr mit mehr Übung und Spielpraxis wird es bestimmt anders aussehen. Außerdem erhielten alle WK IV Spieler bei der Siegerehrung eine Erinnerungsmedaille.
